Forschungs­projekte

Folterprävention

Geschlossene Einrichtungen wie Straf- und Massnahmenvollzugsanstalten sowie Gefängnisse beruhen letztlich auf einer Asymmetrie der Macht zwischen Personal und Insassen, die immer dann zum Ausdruck kommt, wenn Ordnung wiederhergestellt werden «muss» – im schlimmsten Fall unter Gewaltanwendung. Deshalb sind Kontrolle und Monitoring von Einrichtungen des Freiheitsentzugs unumgänglich. Auf der einen Seite gibt es Organisationen, die in Friedenszeiten aktiv sind, wie der Unterausschuss der Vereinten Nationen zur Verhütung von Folter (SPT), das Europäische Komitee zur Verhütung von Folter (CPT) und die nationalen Präventionsmechanismen (NPM); in der Schweiz wird die Aufgabe des Monitorings durch die Nationale Kommission zur Verhütung von Folter (NKVF) wahrgenommen. Andererseits nimmt in Situationen von Krieg und bewaffneten Konflikten das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) das Mandat wahr, Personen zu schützen, denen wie in Kriegsgefangenenlagern die Freiheit entzogen wurde.

Der Schutz wird sowohl in Konflikt- als auch in Friedenszeiten durch regelmäßige Besuche in Einrichtungen gewährleistet. Dieses Projekt zielt darauf ab, verschiedene Monitoringregime, ihre Inhalte und ihre Besonderheiten sowie ihre Komplementarität und Synergiepotenziale zu untersuchen.

Kurzfristige Ziele

  • Dokumentation und Kontrolle der Gewaltanwendung durch die Polizei und durch Personal in Einrichtungen des Freiheitsentzuges (Fink, Selg 2022)
  • Entwicklung des Konzeptes der "Monitoringregime“

Abgeschlossene Arbeiten

Dieser Forschungsbereich entstand nach der Wahl von D. Fink 2018 in den UN-Unterausschuss zur Verhütung von Folter. Seitdem sind erschienen:

  • Eine Analyse zur Situation der Folterprävention in der Schweiz (Fink 2020; Fink 2021).
  • Eine Studie zum Beitrag der Schweiz zur Entwicklung des Fakultativprotokolls zum Übereinkommen gegen Folter (OPCAT) (Vingy, Fink 2020).
  • Ein Buch zum "Monitoring of Prisons and Regimes of Monitoring" als Ergebnis der internationalen Konferenz des Projektes pppp in Lissabon, 2019.

Für Referenzen siehe: Unisciences UNIL Daniel Fink

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